Ich habe meinen linken Arm in Packpapier gepackt
und hab ihn nach Paris geschickt.
Am 3. Mai zur Nacht hab ich ihn abgehackt,
denn ich bin so verliebt.
Es klebt noch nasses Blut dran, doch das stört mich nicht,
das trocknet schnell und riecht auch ganz superb.
Nonette freut sich sicher, denn ich glaube nicht,
daß oft ein linker Arm versendet wird.
Zuerst wollt ich ihr meinen Fuß kredenzen,
doch heute weiß ich, das paßt nicht so gut.
Sie will mit dem Geschenk bestimmt die Wand bekränzen,
am besten hängt da doch ein Arm mit Blut.
Nonette liebt mich, weil ich so besonders bin,
weil ihr nur das Besondere gefällt.
Und wenn es stimmen würde, was der Arzt sagt, daß ich spinn,
dann schenkte ich ihr noch die ganze Welt.
Den andern Mädchen gab ich Fingerkuppen
und unter Glas ein Stückchen meiner Haut.
Doch einmal hat mir eine dieser Puppen
Perversitäten wirklich zugetraut.
Drum hab ich lange Zeit der Liebe ganz entsagt
und habe meinen Leib für mich behalten.
Das sag ich ehrlich, daß ich das nicht mag,
wenn mich die Leute für versponnen halten.
Da kam Nonette. Vom ersten Augenblick,
als ich den scharfgeschnittnen Eckzahn sah,
war ich in dieses Mädchen irr verliebt
und wußte, daß sie was Besondres war.
Sie hat mich gleich verstanden, und ich weiß,
daß sie mich wirklich so liebt, wie ich bin,
und weil sie´s will, geb ich ihr mit Verschleiß
das ganze Sosein meines Körpers hin.
Ich habe meinen linken Arm in Packpapier gepackt
und hab ihn nach Paris geschickt.
Am 3. Mai zur Nacht hab ich ihn abgehackt,
denn ich bin so verliebt.
Sie liebt mich, und das weiß ich ganz genau,
daß sie mir meine große Liebe glaubt.
Und weil sie mich versteht, schenk ich der Frau
zu Ostern, wie Jochanaan, mein Haupt.