In dem Pfahl am Rand des Waldes
Nach der Überlief'rung Wort
Wo das Land vom Moor gefressen wird
Da wohnt ein Gott
Schon seit Zeiten unser Ahnen
Hält er über uns die Hand
Ohne ihn versiegten Quellen
Fruchtlos wär' das Land
Er ist stets unser Beschützer
Führt die Krieger in der Schlacht
Schenkt den Alten große Weisheit
Und den Jungen Macht
Doch einmal alle hundert Jahre
Fordert er seinen Tribut
Wenn der Neumond auf das Tal scheint
Dürstet ihn nach Blut
Und seine Wahl fiel auf dich
All unser Flehen half nichts
Tief in der Nacht kam ein Mann
Legte die Fesseln dir an
Bei dem Pfahl am Rand des Waldes
Nach der Überlief'rung Wort
Gab es immer schon das Opfer
Für den guten Gott
Auf den Feldern sprießen Ähren
Und am Haus Vergissmeinnicht
Doch in jedem Mooresweiher
Ahn' ich dein Gesicht
In jener Nacht ließ ich dich gehen
Sah dir nach und blieb doch stumm
Wirst du mir einmal verzeihen
Wenn ich zu dir komm'?
Jeden Tag in meinem Leben
Wein' ich über den Verlust
Erst in neunundneunzig Jahren
Hat der Gott wieder
Durst.
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