Sperrstund is
Langsam wird es dunkel im Caféhaus.
Leere Sessel stehen umanond.
Man merkt deutlich das Geschäft is eh aus
und das Abendblatt wird ausgespannt
Der Herr Ober, der seit Jahren hier ist,
macht jetzt Kassa.
Müde is sein Schritt,
und wenn wie so oft ein Stammgast Stier is,
gibt er ihm voll Diskretion Kredit.
Sperrstund is,
jo irgendeinmal, macht jedes Lokal
a bissal zu.
Sperrstund is,
man räumt langsam ab,
ahh i freu mi, hob a bissal Ruh.
Mach Sold, bitte schön, ge bekömms
Na na na, heit is scho spät wos?
Ja, so spät Herr, hehe,
die Zeit vergeht Herr,
schließlich muss ein Ober
auch amoi schlofn gehn.
Dankeschön.
Sperrstund is, jo irgendeinmal,
macht jedes Lokal ein bissal zu,
manch im Dienst ergrauten Pensionisten,
hab als Gymnasiast ich bedient.
Pärchen, die sich in den Ecken küssten,
wussten, dass sie hier geborgen sind.
Viele Menschen sind an mir vorüber,
und sie kommen, gehen, ohne Zahl.
Doch nun heißt es sicher bald:
„Mein Lieber, nimm jetzt Abschied,
ein für allemal."
Sperrstund is,
jo irgendeinmal, macht jedes Lokal,
a bissal zu.
Sperrstund is,
man räumt langsam ab,
so langs no geht,
bitte i brauchat jo nur a bissal Ruh.
Oba es is scho spät Herr,
die Zeit vergeht Herr,
und schließlich muss ein Ober
auch amoi schlofn gehen.
Nojo, bitteschön.