Volkslieder - Üb immer Treu und Redlichkeit Lyrics
# Üb immer Treu und Redlichkeit
bis an dein kühles Grab,
und weiche keinen Finger breit
von Gottes Wegen ab.
# Dann wirst du wie auf grünen Au'n,
durch's Pilgerleben geh'n.
Dann kannst du sonder Furcht und Grau'n
dem Tod ins Antlitz seh'n.
# Dann wird die Sichel und der Pflug
in deiner Hand so leicht,
dann singest du beim Wasserkrug,
als wär' dir Wein gereicht.
# Dem Bösewicht wird alles schwer,
er tue was er tu.
Ihm gönnt der Tag nicht Freude mehr,
die Nacht ihm keine Ruh.
# Der schöne Frühling lacht ihm nicht,
ihm lacht kein Ährenfeld.
Er ist auf Lug und Trug erpicht,
und wünscht sich nichts als Geld.
# Der Wind im Hain, das Laub im Baum
saust ihm Entsetzen zu.
Er findet, nach des Lebens Traum
im Grabe keine Ruh.
# Drum übe Treu und Redlichkeit
bis an dein kühles Grab.
Und weiche keinen Finger breit
von Gottes Wegen ab!
# Dann suchen Enkel deine Gruft
und weinen Tränen drauf.
Und Sonnenblumen, voll von Duft,
blüh'n aus den Tränen auf.