Königin:
Wann ging die Zärtlichkeit dahin
hat uns're Ehe einen Sinn?
Es heißt, dass Alles heilt,
wenn man sein Leiden teilt
Doch Einsamkeit zu zweit
ist kein geteiltes Leid
Der Sturm des Lebens heult und tost,
Wir alle suchen Halt und Trost
Wie gut, wenn man sich dann
an jemand wenden kann
Doch uns're Traurigkeit
ist kein geteiltes Leid
Du und ich, jeder ist nur auf sich gestellt,
ganz gleich was man sich einmal schwor
Jeder lebt im fahlen Licht seiner eig'nen Welt
und der andre dringt dahin nie vor
Du und ich, jeder folgt seinem eig'nen Stern,
auch wenn dieser Stern nicht mehr strahlt
Warum sind wir beide uns so unendlich fern,
ist das der Preis, den man bezahlt?
(König will gehen, Anna hält ihn fest)
Schließ' nicht die Tür,
wend' dich nicht ab von mir,
bleib bei mir
(König geht ab)
Die Einsamkeit zu zweit
ist niemals ein geteiltes Leid
(Constance betritt die Kirche)
Königin:
Hast du Nachricht von D'Artagnan?
Constance:
Leider noch nicht, Majestät.
Im Palast hielt ich es nicht mehr aus.
Königin:
Da geht es dir wie mir.
Constance:
Als ich durch den Garten ging und zum Nachthimmel aufblickte, da dachte ich mir: Vielleicht sieht D'Artagnan jetzt denselben Stern wie ich.
Königin:
Das halte ich sogar für sehr gut möglich.
Constance:
Ich kann es nicht erwarten ihn endlich wieder zu sehn, endlich in seinen Armen zu liegen.
Königin:
Aber wenn er ohne das Kollier zum Ball erscheint, dann verliere ich Alles!
Constance:
Ihr kennt D'Artagnan nicht, Majestät! Selbstverständlich wird es ihm gelingen.
Königin:
Er hat Euer Herz im Sturm erobert, wie mir scheint.
Constance:
Ja, an ihm liebe ich einfach… Alles!
Königin:
Alles?
Constance:
Alles.
Königin:
Na, dann kann er nicht verkehrt sein.
Komm, es ist schon spät, gehen wir zurück in den Palast.
Constance:
Dürfte ich vielleicht noch ein wenig hier bleiben, Majestät?
Königin:
Aber ja doch.