Nanette Scriba - Mehr Als Alles Songtexte

Mensch, I'm leben, sag doch selbst
Da geht's doch zu wie in 'nem kaufhaus
Alles gibt's da, einfach alles
Du gehst durch, wählst einfach aus.
Glitzerbunt, verheißungsvoll
So stand's erst vor dir, als ein sog
- Ein dir unbekannter - plötzlich
Dich ins innere reinzog.
Schon bist du drin in dem getümmel
Glaubst, es ist das paradies
Wandelst zwischen köstlichkeiten
Nimmst dir das und greifst dir dies.
Ja, hier gibt es einfach alles
Angebote noch und noch
Aber bald denkst du ich will
Nicht unbescheiden sein, jedoch?
Es muß doch mehr als alles geben
Alles kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles sein
Gibt es denn nicht mehr I'm leben
Als nur alles? - mensch, wie klein.
Also fährst du 'ne etage
Höher, wo dich tausend neue
Dinge lockend schon erwarten
Du bedienst dich, ohne reue
Schweres, leichtes, bittres, süßes
Hocherhitztes, tiefgekühltes
Egal, ob billig oder teuer?
Hauptsache, die taschen füllt es.
Immer mehr willst du, so wie I'm
Rausch, alles glanz und lust
Wen stört es da, daß du für alles
Was du kriegst, bezahlen mußt.
Das gedränge wird jetzt dichter
Manche blicke werden stur
Alle haben schon fast alles
Aber alle denken nur:
Es muß doch mehr als alles geben
Alles kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles sein
Gibt es denn nicht mehr I'm leben
Als nur alles? - mensch, wie klein.
Jetzt in die abteilung
Für zwischenmenschliches. Hier stehn
Lange schlangen. Viele warten
Viele suchen mit system
Nach der rechten kragenweite.
An den wühltischen die schlachten
Werden härter, jeder hofft
Hier sein lebensglück zu pachten.
Da wird ausprobiert und wieder
Gleich verworfen, auch als du
Meinst, du hast etwas gefunden
Paßt er doch nicht recht, der schuh...
Findest du sie doch, die liebe
Ist es zufall, keine wahl
Nur ein zufall. Das ist alles.
Wirklich alles? Verdammt noch mal
Es muß doch mehr als alles geben
Alles kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles
Kann doch nicht alles sein
Gibt es denn nicht mehr I'm leben
Als nur alles? - mensch, wie klein.
So steigst du von etage zu
Etage, wirst hinaufgeschoben
Du kannst nicht mal atem holen
Unaufhaltsam geht's nach oben.
Hast du denn auch nichts übersehn?
Die angst folgt dir nun durch die gänge
Lächelnde verkäufer treiben
Dich jetzt manchmal in die enge.
Müde bist du, merkst auf einmal
An all dem trägst du zu schwer
Alles hast du, übervoll
Bist du und trotzdem seltsam leer.
Kurz vor torschluß kommst du dann
Ganz oben an und fragst dich matt:
Was ist drüber, ist da nichts?
Wo werd ich denn nur wirklich satt?
Irgendwo muß es doch mehr als alles geben
Mehr als alles
Mehr als
Mehr.
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