Ich habe abgetrieben,
ich gehšre dazu,
bin eine von Millionen,
bin eine von denen,
eine,
die zufŠllig lebt,
so wie du.
Ja, ich hab bei mir selbst abgetrieben
ich konnte es keinen Tag lŠnger verschieben,
es gab fŸr mich keine andere Wahl,
bitte komm mir jetzt bloà nicht mit Moral.
Ich hab es mit SpŸlen und Spritzen versucht,
bin zehnmal vom Schrank gesprungen mit Wucht,
nichts hat geholfen, nichts angeschlagen,
ich war am Verzweifeln, daà kann ich dir sagen.
Ich fand keinen Arzt, der es wegmachen wollte,
nur eine Frau, und die meinte, ich sollte,
ihr tausend Mark auf den KŸchentisch legen,
dann tŠt sie's, ich sollt mich nur nicht so aufregen.
Ich sag dir, mir war alles scheiÃegal,
mit den Nerven fertig, am Ende total,
da hab ich mir einfach die Nadel genommen,
zum GlŸck bin ich nochmal davongekommen.
Mir geht es, na ja, du siehst ja, wie gut,
trŠume Nachts von meinem Blut,
seh' mich immer noch mit der Nadel hantieren,
fŸhl noch den Schmerz, seh mich immer krepieren,
Du sagst, du hŠttest das auch mal gemacht,
die Angst hat dich damals auch soweit gebracht,
dir beinah sechs Wochen dafŸr eingehandelt,
man hat dich wie einen Verbrecher behandelt.
Wenn wir nicht selbst wieder was unternehmen,
in Bonn ist bis heute noch nicht viel geschehen,
wird's noch Millionen wie uns ergehen,
die Not leiden, oder auch Selbstmord begehen.
Ich sag dir, wir mŸssen uns selber befrein,
der Anstoà muà kommen aus unseren Reihen,
wir mŸssen den zweihundertachtzehn streichen,
wir mŸssen es jetzt, endlich erreichen.
Ich habe abgetrieben,
ich gehšre dazu,
bin eine von Millionen,
bin eine von denen,
eine,
die zufŠllig lebt,
so wie du.